Das Festungslager

Das Festungsgebiet Jämärä wurde ursprünglich von Deutschen erbaut und diente großem Vorhaben, d. h. die Häfen im Gebiet des Arktischen Ozeans zu schützen. Größtenteils entstand das Festungsgebiet aus gesprengten Felsstücken. In richtigen Kämpfen kam dieser Armeeposten jedoch nie zum Einsatz.

Geschichte
Im Jahre 1944 bekam die damalige 20. Gebirgsarmee der Deutschen einen neuen Auftrag, weshalb sie die Nickelgrube der russischen Siedlung Petschenga aufgeben musste. Stattdessen sollte die Front sich dem Süden zuwenden, wo von den Truppen der Sowjetunion die geringste Bedrohung vermutet wurde. Hinter der Front wurde damit begonnen, zwei große Verteidungsstellungen zu errichten. Die Ivalo-Schutzstellung mit einer Ausrichtung zum Arktischen Meer begann man in der Nähe der Dörfer Vuotso und Tankavaara zu bauen. Am schmalsten Ort der nordwestlichen Ausbuchtung Finnlands wurde zudem eine Stellung gebaut, die nach Enontekiö ausgerichtet war und den Decknamen Sturmblock-Stellung trug.

Anfang August 1944 begannen die Arbeiten am Lätäseno-Fluss am östlichen Gebirgsrand. Die Bauarbeiten wurden von deutschen Baupionieren sowie zivilen Arbeitern und Kriegsgefangenen der Organisation Todt (OT) durchgeführt, wobei die letztgenannten wahrscheinlich hauptsächlich Russen waren. Die Anzahl der Arbeiter ist möglicherweise sogar auf bis zu 3 000 Mann gestiegen.

Nachdem Finnland mit der Sowjetunion Waffenstillstand geschlossen und sich die politische Situation verändert hatte, wandelte sich der Rückzug der Deutschen, welcher auf einem genauen Zeitplan basierte, in den Lapplandkrieg um. Dies bedeutete ein weiteres bitteres Ende des Weltkrieges für die Deutschen, die Finnen und besonders für Lappland und seine Bevölkerung. Die Deutschen, die von der 7. Gebirgsdivision (ca. 12 000 Mann) Verstärkung erhielten, nahmen Ende Oktober in 1944 fast die gesamte Sturmblock-Stellung ein. Die finnischen Truppen, welche nur zwei Soldatenbataillone als Verstärkung umfassten, brachten die deutschen Stellungstruppen vor den Toren des Dorfes Markkina zum Stehen. Nach einem strengen Winter verringerten sich die Patrouillenkämpfe.

Nachdem sich der Auftrag der 20. Gebirgsarmee erneut geändert hatte, gaben die Deutschen Anfang Januar im Jahre 1945 ihre Stellung in der selbstgebauten Festung westlich von Lätäseno kampflos auf. Zu diesem Zeitpunkt hatten auch bereits andere deutsche Truppen in der Petschenga-Siedlung kapituliert und waren nach Mittelnorwegen marschiert oder mit dem Schiff ins Heimatland zurückgekehrt. Die letzte deutsche Verteidigungsstellung in Pohjoiskalotti war die Lyngen-Stellung direkt neben dem Kilpisjärvi-See. Ende April im Jahre 1945 verließen schließlich die letzten deutschen Truppen das Land.


Die Restaurierung der Festung von Järämä

Im Festungsgebiet Jämärä wurden insgesamt 1 209 Meter an Kampf-, Verbindungs- und Kriechgräben wiederhergestellt. Von den unterschiedlichen Unterständen für Waffen, die sich im Kampfgraben befinden, wurden zehn renoviert oder neu gebaut, u. a. auch Unterstände für sowohl schwere als auch leichte MGs. Von den Unterständen für wirklich schwere Waffen wurden das Nest für die Panzerabwehrkanone und zwei Nester, die wahrscheinlich für den Raketenwurf bestimmt waren, restauriert. Die Beobachtungs- bzw. Feuerleitstände wurden vollkommen erneuert. Insgesamt wurden fünf Holzunterstände, zwei Wellblechunterstände und drei verschiedene Holzunterstände gebaut. Es bestand die Absicht, von jeder im Gebiet anzutreffenden Nest- und Unterstandsart jeweils nur ein Objekt zu restaurieren. Somit wurden die weiteren 11 Holzunterstände und begonnenen Gruben zum Vergleich in ihrem Urzustand gelassen.

Zur Durchführung der Rekonstruktionsentwürfe wurden für den Bau ursprüngliche Arbeitstechniken angewandt und Informationen aus dem Deutschen Bundes-Militärarchiv sowie von deutschen Veteranenvereinen eingeholt.

Das Festungsgebiet Järämä ist von Mittsommer bis Mitte September geöffnet. Innerhalb dieses Zeitraumes ist es auch möglich, die Festung mit einem Führer zu erkunden, der Genaueres über die Geschichte dieses Ortes erzählen kann.

Im Museumsgebäude von Järämä befindet sich sowohl eine Cafeteria als auch eine permanente Ausstellung über die Kriegszeit in Fjäll-Lappland.
 


Korsu
Kuva: Elina Vammavaara